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Die Lichtzeichnung

Als »Black Magic Pieces« charakterisiert die Künstlerkollegin Carmen Hillers die Lichtzeichnungen von Jacques. H. Sehy.

Und sie schreibt dazu: »Es ist eine bekannte Tatsache, dass man ein Objekt besonders intensiv wahrnimmt, wenn der Blick darauf keine Ablenkung erfährt. Das subtile Spiel mit Licht und Schatten lässt die Anmutung von Alltäglichem wie durch Zauberhand verschwinden.

Der Fotograf geht auf eine ungewöhnliche und sehr intuitive Weise mit Licht und Schatten um, wenn er im völligen Dunkel des Ateliers den Strahl seiner Lampe wie einen Dirigierstab über Gesichter oder Körper führt. Diese Lichtzeichnungen, bei denen Sehy bewusst auf vordergründige Schönungsabsichten verzichtet, verhelfen nicht nur dem Betrachter der Fotos zu ebenso erstaunlichen wie irritierenden Anblicken.

Auf diese Weise porträtiert zu werden ist ein besonderes Erlebnis. In der Dunkelheit hat das Gesicht und sein Ausdruck, mit der man der Außenwelt entgegenzutreten pflegt, keine Relevanz mehr; es ist vielmehr die Begegnung mit dem ganz Eigenen, das sich in der Intimität des schwarzen Raums abspielt. Die Fotos, auf denen neben den elfenbeinschwarzen Flächen an verschiedenen Stellen ein Auge, ein Mundwinkel oder Züge des Gesichts hervortreten, ermöglichen so einen Blick auf die terra incognita des Innern; für den Betrachtenden, wie den Betrachteten, gleichermaßen ein spannendes und intensives Unterfangen.«

 

Jacques H. Sehy | KULTURHUMUS | 100 Lichtzeichnungen